Das wunderschöne, aber sehr kalte Trondheim haben wir am Donnerstag in Richtung Ålesund verlassen. Wir entscheiden uns nicht für die kürzeste Route, welche der Küste nach führt, sondern für die, welche uns das Hochgebirge etwas näher bringt soll. Über Oppdal, Dombâs und Øverdalen fahren wir quasi um den „Dovrefjell-Sundsfjella Nasjonalpark“ herum. Die eindrückliche Fauna auf ca. 1’000 m ü.M. erinnert uns an das Engadin – vergleichen könnte man es am besten mit dem Berninapass. Und auch die Passstrassen in Serpentinenform haben etwas von meiner Heimat… Hier gefällt es uns wirklich gut! Die letzten Kilometer bis Ålesund führen uns entlang des Romsdalsfjordes. Der Verkehr wird wieder etwas dichter und wir nähern und dem Dorfkern. Check-In und ausruhen stand auf dem Plan.

Für am Abend gab’s noch ein Treffen mit Freunden aus der Schweiz. Die beiden waren auch durch Norwegen gereist – allerdings von Süden her. Zuvor erkundeten wir jedoch das Städtchen zu Fuss und bestaunen den Ausblick auf das Meer. Von allen Seiten her ist der Anblick wunderschön und auch die Sonne lacht uns entgegen. Später treffen wir unsere Freunde dann im Restaurant „Egon“ auf ein Bierchen und ein paar anderen Leckereien.


Für den nächsten Tag haben wir vorab eigentlich „Geiranger“ vorgenommen. Das würde bedeuten knapp 3 Stunden an diesem Tag und rund 7h bis Bergen am nächsten Tag. Da wir uns ziemlich fit fühlten, wussten wir dass, wir diese Aufteilung lieber noch verändern und näher an Bergen übernachten wollten.

Die Strecke nach Geiranger wollten wir beibehalten. Sie führte uns entlang traumhafter Fjordlandschaften hoch ins Gebirge bis wir dann endlich uns unserem Ziel näherten. Kurz vor Geiranger hielten wir an einem Aussichtspunkt an. Was für ein Ausblick, Freude kam auf und wir wussten, die Fahrt hat sich bereits gelohnt.


In Geiranger selbst überhäuften sich die Touristen. Nicht gerade das, wonach wir suchten. Macht nichts, fahren wir also weiter. In unserem Navi – noch immer Silvia genannt – gaben wir bereits Bergen als Zielort ein. Unterwegs stossen wir auf der Landkarte aus Papier auf den Ort Førde und suchten dort online nach einer Unterkunft. Tadaaa. In einer Jugendherberge fanden wir unser Zuhause für ein paar nächtige Stunden. Silvia, führ uns dort hin!


Am nächsten Tag stand Fähren-fahren auf dem Plan. Zwischen Førde und Bergen gab es so einige Gewässer zu überwinden. Wir mussten ein paar Brücken und eine Fähre nutzen. Auf der Fähre hatten sie gar plötzlich keine Lust mehr einzukassieren. Wir waren so ehrlich und fragten nach, da wir noch nicht bezahlt hatten. Als die Antwort kam „Ach, Sie können dann nächsten Sommer bezahlen!“ stiegen wir freudig und guten Gewissens zurück ins Auto.


In Bergen angekommen, schauten wir uns um, aber das regnerische Wetter enttäuschte. Auch die Jugendherbergen waren voll und Hotel-App fand nichts ausser dem Kommentar „Mann, ganz schön voll hier“. Wir kannten das Risiko, und haben bereits am Vorabend überlegt, was der Plan B ist. „Stavanger!“ – Der kleine Bruder von Bergen wurde uns bereits in Ålesund von unseren Freunden empfohlen. So beschlossen wir noch etwas mehr als 3 Stunden von Bergen nach Stavanger weiterzureisen. Bereits in Bergen buchten wir ein schönes, und im Vergleich zu Bergen auch viel günstigeres Hotel. Hier wollen wir bleiben, und so buchten wir gar zwei Nächte.


Es ging quer über Land und über und unter Wasser weiter. Zwei weitere Fähren mussten wir nehmen, jeweils knapp eine halbe Stunde. Bei der ersten Fähre waren wir im Unterdeck, weshalb wir aussteigen und hoch in die Passagier-Lobby mussten. Wir freuten uns dabei über eine steife Brise und einen schönen Ausblick über den Fjord. Vor Stavanger passierten wir noch 2-3 schöne Hängebrücken, die sogar Ähnlichkeit mit der Golden Gate Brücke in San Francisco aufwiesen. Anschliessend unterquerten wir das Meer in unterirdischen Tunnels in rund 250 Metern unter Meer. Ganz schöne Berg- und Talfahrten die wir heute unternommen haben. Am Schluss kommen wir froh und munter in unserem Hotel an. Hier gefällt’s uns, doch mehr zu Stavanger im nächsten Beitrag.