Das Hotel überrascht. Es verfügt nicht nur über ein äussert einladendes Foyer mit Self-Service Reception, Food-Corner und tollem Ambiente, sondern auch über zahlreiche digitale Gadgets. So ist beim Betreten des Zimmers ein grosser 40“ Fernseher an, der uns auf die Hotel-eigene Mobile-App verweist und signalisiert, dass das Hotel sogar über eine eigene Spotify Playlist verfügt.


Das Frühstück an unserem ersten Tag hat uns fast aus den Socken gehauen. Nachdem wir dem (überaus freundlichen) Herr vom Personal unsere Zimmernummer angegeben haben, war der Weg frei fürs Buffet. Als erstes der Anblick: eine richtig grosse Portion geräucherte Schinken! Und zwar der, der wirklich wirklich lecker aussieht. Teller geschnappt und darauf los. Salatgurken auf den Teller, weiterschauen. Wow, schon wieder. Frische, geile Smothies – und zwar nicht nur diese langweiligen 1dl Dinger, sondern eine kleine Glasflasche inkl. Strohhalm (Rööhrliiii CH:-)) … Natürlich hat es auch noch weitere leckere Dinge wie Konfi, Orangensaft, Joghurt und Müesli. Am Tisch denken wir: wie toll die Schweden doch mit dem leckeren und gesunden Essen doch schaffen, uns zu begeistern. Satt gegessen geht es weiter auf Entdeckungstour in der Stadt.


Raus aus dem Hotel – der Nase nach. Wir stellen fest, dass sich unser Hotel in unmittelbarer Nähe zu einer der grösseren Shopping-Strassen befindet. Ganz praktisch, auch wenn wir eigentlich nicht brauchen. Weiter geschlendert erklingen plötzlich bekannte Töne. Hey, das spielt eine Musik – und begleitet wird sie durch die Strassen von Stockholm von klassisch uniformierten Männer und gefolgt von einem Patroullienfahrzeug der „Polis“. Da sie etwas entfernt von uns sind, starten wir im Eilschritt die Verfolgung, machen während der Aufholjagd noch lässige Selfies mit den soeben entdeckten Gewässern und bestaunen die tolle Stadt. Links, rechts, die Treppe hoch, wieder rechts. An was für einem Gebäude laufen wir denn mit dieser musikalischen Begleitung vorbei?


Es ist das königliche Schloss von Stockholm. Hier gibt es täglich eine musikalische Einlage. Unterschiedliche Musikformationen kommen dabei herbeigelaufen und geben auf dem Platz vor dem Schloss ein paar klassiche Lieder von sich. Heute Samstag, waren es die Hemvärnets Musikkår Borås Göteborg. Das Publikum drängt an die Abgrenzungen, der Platz füllt sich, zahlreiche Fotos werden gemacht. Vor laufter Selfie-Sticks und Menschen die ihre Handy für die Fotos über ihre Köpfe hinweg strecken, ist es ab der fünften Reihe schwierig überhaupt noch nach vorne zu sehen. Wir machen es wie so manch andere Touristen und suchen uns weiter hinten einen leicht erhöhten Platz.


Tolle Klänge, ein eindrücklicher Platz und mega viele Leute. Nach ein paar Minuten, machen wir uns wieder auf den Weg und werden jedoch von munteren Klängen überrascht. ABBA bläst es aus den Trompeten und Saxophonen. Sind die Schweden doch auch ein wenig Stolz auf ihre Musikexportschlager? Uns freuts und verleitet es gar zum mitschwingen bei Songs wie Waterloo und Dancing Queen.


Kurz nach dem Mittag packt uns der Hunger. In einer Seitengasse finden wir ein Kebab-Restaurant, das uns zusagt. Aussen schreiben sie an, dass es auch Wraps gibt. Drinnen stellen wir fest, dass diese einfach unsere normalen Dürüms sind. Wer einen Kebab bestellt, erhält einen Teller mit Fleisch, Salat, verschiedenen Saucen und Pommes Frites. Lecker und genau das richtige für uns. Das Dessert gibt es allerdings erst ein paar Ecken weiter. Wir laufen an vielen kleinen Lädelis vorbei und sind von jedem einzelnen begeistert. Nicht wegen der Dinge die sie verkaufen, sondern aufgrund der Einrichtung. Alles so gemütlich, meist holzig und eher shabby chic eingerichtet.


Vor dem einten Café stoppen wir, und suchen nach einem feine Dessert. In der Theke gibt es Cheesecakes und viel weitere süsse Spezialiäten. Wir entscheiden und für einen feinen Daim-Chocokuchen und einen Daim-Cheesecake. Soweit so einfach. Das bestellen des Kaffees wurde schon schwieriger. Beim bestellen eines „normalen“ Kaffees tendierten die Angestellten zum Filterkaffee, obwohl eine grosse italienische Kaffemaschine auch bereitstand. Etwas überfodert von diesem Versuch einer geschmacklichen Straftat erklärten wir, dass wir gerne einen „normalen“ Kaffee von der grossen Maschine möchten. Die zweite Angestellte merkte die Aufruhr und fragte, Americano? Mit einem Nicken bestellten und hofften wir einen Kaffe nach Wunsch zu erhalten. Und tadaa. Die richtige Maschine, die richtige Tasse und mhhh ein aromatisch genialer, starker Kaffee.

Stockholm (1)

Nach dem Dessert erkundeten wir weitere Strassen und Gassen und sahen an einer Ampel ein lustiges Gefährt. Es war ein Bus. Doch was hing denn da unten dran? Seegrass? Auch der Porsche-Fahrer daneben blickte verduzt aus seinem Wagen empor. Es handelte sich um ein Amphibien-Fahrzeug der Ocean Bus ist vorne wie ein Schiff gebaut, hat hinten eine Schiffsschraube und an der Seite vie normale Busräder. Fancy! Obwohl wir die eigentlichen Hop-on / Hop-off Busse verabscheuen, wäre dieses Teil echt noch spannend, um Stockholm zu erkunden.


Etwas später kamen wir an der „Östermalm Saluhall“ vorbei. Hallen wie diese sind die Markttempel in Skandinavien. Allerdings war dieses alte aber schön aussehende, rötliche Gebäude leider geschlossen. Wie wir gelesen haben, befindet sie sich 2016 bis 2018 in Renovation. Etwas weiter vorne fanden wir jedoch eine weitere Halle, die scheinbar als Provisorium errichtet wurde. Ein wie man sagen muss, sehr schönes, stylishes Provisorium! Auch hier gibt es wiederum zahlreiche Köstlichkeiten. Beim Betreten der Halle stieg der Geruch von frischen Lachs an Zitrone in die Nase. Ein kleiner Rundgang offenbarte zahlreiche, lecker aussehende, regionale Produkte. So gab es etwa auch Fleisch, wahlweise vom Elch oder vom Rentier zu kaufen. Auch gab es viel frisches Obst, Beeren, Gemüse sowie Desserts.


Weiter gewatschelt waren wir bereits wieder an der Promenade. Noch immer ungewohnt ist es für mich, dass das so ruhig aussehende Wasser tatsächlich das Meer ist. Es verhält sich eher wie ein Fluss oder See – aber salzig ist es bestimmt. Hinaus geblickt sehen wir wieder unseren blauen Freund, den Ocean Bus. Und er schwimmt doch! Etwas mitleidig, wie ein kraulender Hund der sich über Wasser zu halten versucht, trudelt der Ocean Bus auf den Gewässern von Stockholm an uns vorbei. Spannend ist es ja schon, mal schauen ob wir auch noch eine Fahrt während unseres Aufenthaltes machen werden.


Auf dem Weg zurück ins Hotel beobachten wir noch ein wenig die Leute. Ziemlich entspannt das Ganze! Alle wirken zufrieden, die meisten gar glücklich. Und so sind auch wir entspannt und glücklich, laufen weiter und geniessen die angenehme Ambience in dieser tollen Stadt.